Ungenutzte Potenziale

Mittwoch, 5. Dezember 2012, ab 18:00

Familienzentrum friends, Franz-Hochedlingergasse 32, 1020

ExpertInnen:

Mari Steindl, Geschäftsführerin des interkulturellen Zentrums Wien

Hikmet Kayahan, Leiter des Bündnisses für Menschenrechte und Zivilcourage

Diskussionsleitung: Günther Leeb, Vors. Verein friends

 

 

Wie können MigrantInnen und AsylwerberInnen/Asylberechtigte motiviert werden, sich im öffentlichen Leben und in nachbarschaftlichen Aktivitäten einzubringen und welche Mechanismen fördern oder behindern dies. friends stellt dabei auch seine Erfahrungen aus den vergangenen drei Jahren vor.

 

In den Diskussionen kam es wie erwartet zur Auseinandersetzung mit Fragestellungen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Ziel war es, mit Interessierten in einen Austausch zu treten und sich so mit den Themen, Anliegen und Problemfeldern auseinanderzusetzen und vor allem gute Beispiele und Gelingendes aufzuzeigen.

Für die Personen, die das Familienzentrum noch nicht kannten, war die Vorstellung unserer Arbeit und Projekte interessant. Mari Steindl wies verstärkt auf die Differenzierung in „Wir“ und „die Anderen“ hin, die es immer wieder aufzuheben gilt und die Menschen so anzuerkennen, wie sie sind bzw. einander mit Respekt zu begegnen.

 

Die Integrationspolitik basiert im Wesentlichen auf der Annahme, dass es ein „wir“ und ein „sie“ gibt, das hauptsächlich auf ethnische Kategorien begründet wird. Andere Dimensionen von Vielfalt, wie etwa Generation, politische Überzeugung, Geschlecht etc. werden dabei in den Hintergrund gedrängt. Diversität soll als eine Normalität in der städtischen Gesellschaft und als Chance verstanden werden, die neben ohnehin vieldiskutierten Problemen, einen Reichtum birgt.

 

Ein Ansatz an diesem Abend zum Thema: Es bräuchte so etwas wie ein Unterrichtsfach „Interkulturelle Bildung“ als gesellschaftlichen Beitrag zur Integration.

 

Eine zentrale Frage war die nach der Partizipation.

Diese pluralistische Gesellschaft ist geprägt von Globalisierung einerseits und Lokalisierung anderseits.

Eine weitere Facette dieses Diskurses stellt die extreme Kulturalisierung unserer Gesellschaft dar. Migrations- und Integrationspolitik ist in Österreich auf der Tagesordnung der parteipolitischen Profilierung.

Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Machtfragen ist deshalb notwendig um Menschen einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen.

Und: Es braucht Überzeugungskraft um Menschen für einen interkulturellen Dialog zu gewinnen

              

gefördert durch die MA 17, Integration und Diversität